19.07.2021

Warum war das im letzten Jahr kein Home-Office?

Verwirrtes Kopfschütteln ist vielleicht die erste Reaktion, die diese Überschrift bei Ihnen auslöst. Und nein, hierbei handelt es sich nicht um eine Clickbaiting-Schlagzeile. Denn unsere Erfahrung mit Kunden hat uns immer wieder gezeigt: Das Arbeiten von Zuhause aus, so wie es in den letzten 16 Monaten stattgefunden hat, das uns müde und ausgelaugt hat, uns mental - und teilweise auch körperlich - belastet hat und uns von unserem Team und Unternehmen distanziert hat - diese Arbeit kann nicht als "Homeoffice" beschrieben werden.

Warum waren wir im letzten Jahr nicht wirklich im Homeoffice?

"Homeoffice" wird im Duden beschrieben als "Arbeitsplatz im privaten Wohnraum“ und „Form der Arbeit von zu Hause aus“. Nun gut, dass trifft auf unser letztes Jahr zu - schließlich saßen wir alle Zuhause und haben von dort aus gearbeitet. Und es steht fest: Wir haben aus der Pandemie-Situation großartiges gemacht, sind kreativ und innovativ geworden, haben eine steile Lernkurve hingelegt und sind in vielen Fällen über uns hinaus gewachsen - als Individuum, Team und Unternehmen.

Doch neben vielen Vorteilen, die wir kennengelernt haben, kommt auch immer stärker Kritik auf: Mehr Face-to-Face-Kommunikation, Flurfunk, persönliches Onboarding und Gemeinschaft. Diese Wünsche werden dafür sorgen, dass wir langfristig in einem hybriden Arbeitsmodell unser Glück finden. Doch damit das virtuelle Miteinander funktioniert, müssen wir im Homeoffice auf High-Performance-Niveau arbeiten können - und davon ist unsere Situation im letzten Jahr weit entfernt gewesen.

3 Gründe, weshalb unsere derzeitige Situation nicht ans Homeoffice ran kommt:

1. Kein Homeschooling im Homeoffice
Im letzten Jahr mussten viele Mitarbeitende zwischen Kinderbetreuung, Homeschooling, Haushalt und co. zwischendurch Zeit zum Arbeiten finden. Klar, im „richtigen Homeoffice“ können Sie auch mal die Waschmaschine anmachen oder die Handwerker rein lassen. Doch der Fokus liegt auf Ihnen und auf der Arbeit - und nicht auf der Familie oder dem Haushalt. Der Unterschied liegt also in der Produktivität, der Klarheit und dem eigenen Flow beim Arbeiten.

2. Die technische Ausstattung
Durch den ungeplanten, kurzfristigen Umzug ins Homeoffice im letzten Jahr, waren technische Voraussetzungen in den meisten Fällen nicht annähernd gegeben. Doch gerade bei Arbeitnehmenden, die langfristig von Zuhause aus arbeiten, gehören eine ausreichende Bandbreite, eine hochauflösende Kamera und oft auch ein zweiter Bildschirm zu der Grundausstattung. Aber auch ergonomisch anpassbare Büromöbel oder eine natürliche Ausleuchtung des Arbeitsplatzes sollten vom Arbeitgeber ermöglicht werden.

3. Grenzen - sowohl Räumlich als auch Persönlich
Viele Menschen arbeiten aus ihrem Schlaf- oder Wohnzimmer, statt aus einem Arbeitszimmer. Doch nicht nur die räumlichen Grenzen zwischen Privat und Beruflich verschwimmen. Auch die Grenzen zwischen Arbeitsstart, Mittagspause (insofern es überhaupt eine gibt) und Feierabend sind schwammig. Und durch die Corona-Regeln waren die privaten Möglichkeiten, wie Sport und Kultur nach der Arbeit, für lange Zeit ebenfalls eingeschränkt. Im „richtigen Homeoffice“ schafft man sich seine Routinen und klarere Regeln. Sie können Ihre Mittagspause verlängern für einen langen Ausflug in die Natur und dafür Abends den Computer nochmal hochfahren - oder Sie sparen sich nach dem Feierabend die Heimfahrt und haben somit mehr Zeit für andere Aktivitäten. Das sorgt für eine bessere Work-Life-Balance.

Eine Zukunft, die alle Vorteile miteinander verbindet 

Ausgehend von einem hybriden Arbeitsmodell, werden wir in Zukunft alle Vorteile der virtuellen mit der präsenten Welt verbinden. Natürlich werden in diesem Zuge neue Herausforderungen auf uns zukommen - Wie flexibel dürfen Arbeitsort und Arbeitszeiten gestaltet werden? Wie schaffen wir weiterhin Zusammenhalt innerhalb des Teams? Wie stärken Führungskräfte die Verbundenheit mit dem Unternehmen?


Um das Thema "Verbundenheit im Team erzeugen" ging es in unserem letzten Management-Letter. Lesen Sie rein, um den Zusammenhalt in Ihrem Team wieder und weiter zu stärken - Präsent, Online und Hybrid.

Zum Management-Letter: Verbundenheit erzeugen


Mit einem Blick in die Glaskugel lässt sich jedoch eine Arbeitswelt erkennen, in der wir uns für wichtige Themen wieder an einem Tisch treffen, rege diskutieren und die Themen vom Meeting bei einem gemeinsamen Mittagessen weiterdenken. Unsere Büroräume werden sich vermutlich verändern, es gibt weniger Großraumbüros und keine festen Arbeitsplätze mehr. Im Büro legen wir mehr Wert auf das Miteinander, das Einfangen der Stimmung im Team und den kreativen Austausch. Wir müssen nicht jeden Tag den Weg zur Arbeit auf uns nehmen, können unser privates Leben also auch abwechslungsreicher gestalten. Mehr Sport, mehr Kultur oder einfach mehr Lümmeln auf dem Sofa. Im Homeoffice kriegen wir mehr geschafft. Zum Einen, weil wir weniger von Kolleg/innen gestört werden und uns in Deep-Work-Phasen stürzen können. Zum Anderen, weil wir nebenbei kleine Dinge im Haushalt erledigen und nicht mehr zur Primetime in den Supermark gehen müssen. Unser Arbeitsplatz hat eine gute technische Ausstattung und wir leben verstärkt in Routinen und nicht nach dem Chaos-Prinzip - das stützt unsere physische und psychische Gesundheit.

Alles in allem, klingt das doch nach einer sehr erstrebenswerten Zukunft. Und wir freuen uns, Sie auf dem Weg dahin zu begleiten und zu unterstützen.

Lassen Sie uns gerne wissen, welche Vorteile Sie in einer hybriden Arbeitswelt sehen? Und was wünschen Sie sich in Zukunft von Ihrem Arbeitgeber?

Melden Sie sich gerne per Mail an kontakt@slbb.de



Als Berater-Team mit unterschiedlichen Stärken und Disziplinen verfügen wir über ein umfassendes Fachwissen.

Wir freuen uns unser geballtes Knowhow mit Dir und Deinem Team zu teilen.